Rassismus

Basics 1

Begriffsklärung

Rassismus ist eine historisch gewachsene Ideologie, die weiße Menschen aufwertet und nicht-weiße Menschen abwertet. Anhand von körperlichen Merkmale, der Religion oder Sprache werden nicht-weiße Menschen als ‚anders‘, minderwertig und ‚fremd‘ konstruiert. Ihnen werden überwiegend negative Eigenschaften zugeschrieben, die sie angeblich von weißen Menschen unterscheiden. Die gezielte Abwertung von Menschen diente dazu, Unterwerfung, Unterdrückung und Gewalt zu rechtfertigen. Noch heute wirkt Rassismus auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft und führt im Alltag zu rassistischer Diskriminierung, Benachteiligung, Ausgrenzung und Gewalt. 

Siehe auch: Amadeu-Antonio-Stiftung

Der englische Begriff People of Color (Einzahl Person of Color) ist eine politische Selbstbezeichnung von Menschen, die Rassismus erfahren. Dazu gehören zum Beispiel muslimische Personen, Sinti*zze, Rom*nja oder asiatische Menschen. Personen aus verschiedenen Communities und mit unterschiedlichen Hintergründen nutzen den Begriff für sich, um der Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung Ausdruck zu verleihen, die sie als nicht-weiße Menschen in weißen Mehrheitsgesellschaften erleben. Die geteilte Selbstbezeichnung macht deutlich, dass die Ungleichbehandlung nicht nur einzelne Menschen betrifft, sondern Personengruppen. Indem sich Menschen mit ähnlichen Erfahrungen sprachlich zu einer Gruppe zusammen finden, können gemeinsame Interessen und Forderungen kollektiv vertreten werden.

Der Begriff „People of Color“ ist nicht zu verwechseln mit dem Begriff „Colored“ oder “Farbige“. Dieser stellt eine diskriminierende und koloniale Bezeichnung dar und dient dazu, Menschen nach „Hautschattierungen“ zu unterscheiden und auf- oder abzuwerten.

Schwarz ist eine politische Selbstbezeichnung – genau wie People of Colour. Den Begriff Schwarz nutzen vor allem Personen mit afrikanischer Herkunft oder afro-diasporischer Identität für sich. Der Begriff bezieht sich nicht auf die Hautfarbe, sondern auf die geteilten Erfahrungen Schwarzer Menschen mit Rassismus, Kolonialismus und struktureller Benachteiligung innerhalb von Gesellschaften, in der weiß-Sein als Norm konstruiert wird.

Schwarz wird großgeschrieben, um die Bezeichnung von dem Adjektiv abzugrenzen. So bezeichnet der Begriff Schwarz nicht, auf eine bestimmte Weise auszusehen, sondern auf eine rassistische Art wahrgenommen zu werden und in Geselllschaften positioniert zu sein. Um den geteilten Erfahrungen mit Rassismus Ausdruck zu verleihen, aber auch um sich zu stärken und zusammen zu schließen, nutzen Schwarze Menschen diese gemeinsame Selbstbezeichnung.

Siehe auch: Amnesty International

Der Begriff BPoC (Black People and People of Color) wird häufig verwendet, um ausdrücklich Schwarze Menschen in People of Colour einzubeziehen. Seltener wird bisher der Begriff  BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) in Deutschland verwendet. BIPoC bezieht neben Schwarzen Menschen auch explizit indigene Menschen ein. Indigene Menschen ist eine übergeordnete Selbstbezeichnung für Menschen, die ein Gebiet bereits bewohnten, bevor sie von Gruppen aus anderen Teilen der Welt unterworfen, untergeordnet oder kolonialisiert wurden (z.B. Aborigines, Tuareg, Maya, Massai usw.).

Die verschiedenen Schreibweisen, wie BiPoC und Bi_PoC zeigen, dass Selbstbezeichnungen nicht statisch sind, sondern sich verändern – genau wie die Diskurse und Prozesse, durch die Selbstbezeichnungen entstehen. Menschen, die von Rassismus betroffen sind, passen sie an, ersetzen oder verwerfen sie.

Weiß ist keine Selbstbezeichnung und wird deshalb klein geschrieben. Genau wie der Begriff Schwarz bezieht sich auch weiß nicht auf die Hautfarbe. Weiß beschreibt die sozialen, politischen und kulturellen Privilegien, die weiße Menschen gegenüber Schwarzen Menschen und People of Colour innehaben. Der in unserer Gesellschaft verankerte Rassismus bevorteilt weiße Menschen und weist ihnen eine bevorzugte, dominante Position zu.

Der Begriff weiß ist wichtig, um diese Privilegierung von weißen Menschen benennen und bearbeiten zu können. Privilegien sind keine persönliche Schuld, aber eine individuelle Verantwortung.

Maafa „(…) kommt aus dem Kiswahili, bedeutet ‚Katastrophe, große Tragödie, schreckliches Ereignis‘ und bezeichnet die komplexe interdependente Gemengelage von Sklaverei, Imperialismus, Kolonialismus, Invasion, Unterdrückung, Entmenschlichung und Ausbeutung.“ (Aus: Wie Rassismus aus Wörtern spricht – (K)erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. S.594)  Maafa wählt bewusst eine afrikanische Sprache, als Form der Selbstaneignung, und thematisiert neben der weißen Gewalt auch Widerstand und Emanzipation. In den USA sind beide Begriffe inzwischen im Bereich der African, African American und Pan-African Studies gängig. Entwickelt hat dieses Konzept die afrikanisch amerikanische Theoretikerin und Aktivistin Marimba Ani.

„Roma ist sowohl eine Selbstbeschreibung als auch der Oberbegriff für eine heterogene Gruppe von Menschen, die vor über 1.000 Jahren, vermutlich aus Indien, nach Europa ausgewandert ist. Im männlichen Singular spricht man von Rom (Plural: Roma), im weiblichen Singular von Romni (Plural: Romnja). Bis in die 1970er war die verunglimpfende Bezeichnung „Z***uner“ in Deutschland gängig. […]

Sinti ist die Bezeichnung für Nachfahren der Roma-Gruppen, die bereits im 14. und 15. Jahrhundert in den deutschsprachigen Raum eingewandert sind. Der weibliche Singular ist Sintiza (Plural: Sintize), der männliche Singular ist Sinto (Plural: Sinti)“ (Glossar der Neuen deutschen Medienmacher).

Siehe auch: Zentralrat Deutscher Sinti & Roma

Übung: Sensibilisierung

Beantworte – ohne lange nachzudenken – die folgende Frage.

"Wir werden alle rassistisch sozialisiert."

Alice Hasters

Was ist das eigentlich ein:e Rassist:in? Die meisten verstehen darunter ein Individuum, das andere Menschen ausdrücklich aufgrund ihrer Hautfarbe hasst und ihnen vorsätzlich wehtun möchte. Und ja, Rassismus kann gewaltvoll sein und zu Morden führen. Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aufgrund von rassistischen Motiven ermordet. Die Amadeu Antonio Stiftung hat seit der Wiedervereinigung Deutschlands (1990213 Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland dokumentiert, deutlich weniger Todesopfer sind staatlich anerkannt.

 

 

Wenn davon ausgegangen wird, dass rassistisches Verhalten nur mit Vorsatz und in böser Absicht geschieht, dann richtet sich der Fokus auf schlagende Mobs und offen rechts positionierte Personen, die in der Gesellschaft unerwünscht sind. Die sogenannte Mitte der Gesellschaft, der vermeintlich „aus Versehen“ eine rassistische Bemerkung oder in gesellschaftlicher Runde ein rassistischer Witz „rausrutscht“ , bliebe verschont und unbeachtet. Die sogenannte Mitte der Gesellschaft würde sich von den „eigentlichen“ Rassist:innen distanzieren und sich selbst nicht für rassistsich halten.

 

Aus dieser Logik ergibt sich eine Abwehrhaltung und diese steht einer sachlichen Auseinandersetzung mit Rassismus im Weg. Denn Rassismus äußert sich nicht nur in grenzüberschreitenden Beleidigungen und körperlichen Übergriffen. Rassismus ist vielfältig, zeigt sich in unterschiedlichen Arten und kann auch in sehr nuancierte Formen sichtbar werden, die möglicherweise nicht sofort auffallen. Je nach Kontext tritt Rassismus unterschiedlich auf und verändert sich auch im Laufe der Zeit. Im Kolonialismus und Nationalsozialismus war z.B. das vorherrschenden Denken einer weißen vermeintlich überlegenen „Rasse“ präsent. Heute ist Rassismus eher in Form von angeblich unüberwindbaren, kulturellen Differenzen (z.B. zwischen Menschen mit (zugeschriebenem) Migrationshintergrund und Deutschen oder (zugeschriebenen) Muslim:innen und Christ:innen) präsent.

Formen von Rassismus

Gerade in Deutschland ist Rassismus sehr vielschichtig. Verschiedene Rassismen führen zu komplexen Ausgrenzungen und so gibt es spezifische Bezeichnungen für viele Formen des Rassismus.

Antiasiatischer Rassismus existiert nicht erst seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Europäer:innen haben seit dem 13. Jahrhundert Narrative (Erzählungen) konstruiert und verbreitet, die bis heute wirkmächtig sind. Diese Narrative basieren auf tatsächlichen und imaginierten Besuchen in Asien. In diesen Narrativen erscheinen Asiat:innen als „anders“, „exotisch“ und „gefährlich“. Auch in Deutschland lässt sich anhand von historischen Beispielen eine klare Kontinuität von antiasiatischem Rassismus aufzeigen. Antiasiatischer Rassismus ist in auch in Deutschland in Systeme eingeschrieben.

Als schwerwiegendste Fälle antiasiatischer Gewalt nach 1945 sind die Pogrome in Hoyerswerda 1991 und Rostock-Lichtenhagen 1992 in das kollektive Gedächtnis v.a. asiatischer Deutscher eingegangen. 


Thi Minh Huyen Nguyen schreibt: „Von den westlich geprägten Industrieländern gab es bisher vor allem zwei stark geprägte Narrative: eines, bei der Menschen mit Asienbezug vorsätzlich als sogenannte „Gelbe Gefahr“ bezeichnet wurden (Yellow Peril) und eines, welches Menschen mit Asienbezug dem Bild des sogenannten Model Minority Myth entsprachen. 
Für die weiße Mehrheitsgesellschaft sind asiatisch-diasporische Menschen – je nach Bedarf – also entweder diejenigen, die die Pest mitbringen und als “gelbe Gefahr” zu verstehen sind oder Musterschüler*innen und Vorzeigemigrant*innen. Beide Narrative ermöglichen es, marginalisierte Gruppen gegeneinander auszuspielen und zu spalten.“
 

In Populärkultur und medialer Berichterstattung unterscheiden sich weit verbreitete rassifizierte Zuschreibungen asiatisch gelesener Menschen auch nach Geschlecht: So werden asiatisch gelesene Frauen sexualisiert, exotisiert und infantilisiert, Männer dagegen desexualisiert und feminisiert.


Quellen: Christoph Nguyen: Antiasiatischer Rassismus in Deutschland (2020) 

Thi Minh Huyen Nguyen: Anti-asiatischer Rassismus: Was hat das Attentat in Atlanta mit Deutschland zu tun? (2021)

Antimuslimischer Rassismus betrifft sowohl Muslim:innen als auch Nicht-Muslim:innen ,also Menschen, denen Muslimisch-Sein zugeschrieben wird, obwohl sie keine sind und/oder sich nicht so identifizieren.

Beim antimuslimischen Rassismus wird religiöse Zugehörigkeit mit Nationalstaaten und geografischen Regionen gleichgesetzt und mit rassistischen Zuschreibungen körperlicher Merkmale vermengt.

(Mehr: Antimuslimischer Rassismus: Basics 2)

Durch anti-Schwarzen Rassismus werden im Speziellen
Menschen afrikanischer Herkunft, der afrikanischen Diaspora und/oder
Afrikaner:innen diskriminiert. Diese Form von Rassismus behauptet, dass weiße Körper und die weiße Lebenskultur die Norm sind. Schwarze Menschen werden darauf reduziert, genau das Gegenteil
dieser Norm zu sein. So werden zum Beispiel Europa und weiße Menschen als zivilisiert und organisiert dargestellt, Schwarze
Menschen und Afrikaner:innen hingegen als barbarisch und chaotisch. Kurzum: Schwarze Menschen werden verallgemeinernd abgewertet indem sie als „anders“ markiert werden.

Quelle: Susan Arndt, Was ist anti-Schwarzer Rassismus? In: Die 101 wichtigsten Fragen – Rassismus.

Bereits im 19. Jahrhundert war Antislawismus – auch Slawenfeindlichkeit genannt – in Deutschland als eine Form des Rassismus weit verbreitet. Darunter ist die Diskriminierung und Verfolgung von Menschen osteuropäischer Herkunft zu verstehen. Menschen osteuropäischer Herkunft werden durch rassistische Zuschreibungen als Angehörige einer „slawischen Rasse“ angesehen. „Slawen“ wurden als minderwertig erachtet und es wurde ihnen die Fähigkeit zur Kultivierung von Land abgesprochen. Antislawismus spielte in der nationalsozialistischen Ideologie und Politik eine wichtige Rolle: Insbesondere für die Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen die Sowjetunion, die Annexion osteuropäischer Regionen für deutsche Siedlungsprojekte und die unmenschliche Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg. (Mehr erfahren

Quelle: Projekt „Verflechtungen koloniales und nationalsozialistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus“

Als Antiziganismus wird die Diskriminierung und Verfolgung von Sinti:zze und Rom:nja bezeichnet. Die stigmatisierende Fremdbezeichnung als „Zi******“ wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Auch wenn manche Sinti:zze und Rom:nja den Begriff noch als Selbstbezeichnung nutzen, sollte dieser allgemein nicht mehr verwendet werden.

Vorurteile gegen Sinti:zze und Rom:nja prägen schon seit dem 19. Jahrhundert das staatliche Handeln und die gesellschaftliche Haltung in Deutschland. Die Nationalsozialist:innen begannen nach der Machtübernahme mit der systematischen Erfassung dieser Bevölkerungsgruppen. Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933 und die „Nürnberger Rassengesetze“ von 1935 institutionalisierten die rassistische Ausgrenzung und bildeten die gesetzliche Grundlage für die Verfolgung, Zwangssterilisationen und den Massenmord an Sinti:zze und Rom:nja im Nationalsozialismus. 

Quellen: Projekt „Verflechtungen koloniales und nationalsozialistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus“

Antiziganismus, was ist das? Kurz erklärt„, Bundeszentrale für politische Bildung

Sinti*zze und Rom*nja | Weiterdenken | Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen

Für den Rassismus, den die sogenannten italienischen, griechischen oder türkischen Gastarbeiter:innen und ihre Angehörigen in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten (und immer noch erleben), gibt es keine spezifische Bezeichnung. Diese wurden in Deutschland ab den 1970er Jahren, neben weiteren, außereuropäischen Migrant:innen, als Ausländer stigmatisiert und zunehmend auch rechtlich ausgegrenzt.

Die folgenden Ausführungen zu Rassismus gehen nicht auf alle aufgeführten Formen des Rassismus im Detail ein. Wir arbeiten daran, die Seite in Zukunft zu erweitern. Der Fokus liegt aktuell auf antimuslimischem Rassismus und anti-Schwarzem Rassismus.

Wer profitiert von Rassismus?

Alice Hasters beschreibt Rassismus als ein System mit einer „Geschichte von 500 Jahren Versklavung, 250 Jahre Rassentheorien und Kolonialismus – alles Dinge, die nicht wirklich aufgearbeitet und auch nicht in unserem kollektiven Gedächtnis verankert sind“. Rassismus basiert also auf historisch gewachsenen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen. Rassismus äußert sich auch in Privilegien für bestimmte gesellschaftliche Gruppen. Weiße Menschen profitieren in der Regel von Rassismus. .

Weiße Menschen genießen Vorteile, etwa wenn ihnen bei der Bank ohne Probleme ein Kredit gewährt wird, weil ihnen von vorn herein Kreditwürdigkeit zugesprochen wird.
Hingegen sehen sich People of Color oft gezwungen zu beweisen, dass sie solvent sind. Weiße Personen werden nicht für die COVID-19 Pandemie verantwortlich gemacht, während People of Color entweder als „Verantwortliche“ für die Entstehung der Pandemie herhalten müssen oder aber ihr Verhalten für die hohen Ansteckungsraten verantwortlich gemacht wird. Weiße Kinder bekommen häufiger eine Gymnasialempfehlung als von Rassismus betroffene Kinder, denen tendenziell Arbeitseifer und Leistungsfähigkeit abgesprochen und Erfolg weniger zugetraut wird.


Von Rassismus profitieren jedoch nicht nur weiße Menschen, sondern auch jene, die von der Dominanzgesellschaft als weiß wahrgenommen werden. Das drückt der Begriff „White Passing“ (auch genannt Racial Passing) aus, er lässt sich übersetzen mit ,,als weiß durchgehend“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf Menschen, die sich selbst als nicht-weiß identifizieren, aber als weiß wahrgenommen werden. Menschen, die weiß gelesen werden genießen mehr Privilegien als (andere) BIPoC, allerdings ist das nicht dasselbe, wie die Privilegien weißer Menschen. Denn die White-Passing-Privilegien sind weniger verlässlich als weiße Privilegien und immer von der jeweiligen Situation abhängig. Wenn z.B. ein Mensch äußerlich als weiß wahrgenommen wird, kann sie das Privileg des Weißseins trotzdem schnell verlieren, beispielsweise bei der Wohnungssuche oder der Namensnennung. Es handelt sich also um ein fragiles und unsicheres Privileg. Weiß gelesene Menschen genießen kontextabhängig also weiße Privilegien, werden jedoch anders als weiße Menschen zugleich durch Rassismus diskriminiert (so z.B. Betroffene von antislawischem Rassismus). 

 

Rassismus ist also insbesondere ein Problem weißer Menschen. Aufgrund ihrer Privilegien haben sie auch eine besondere Verantwortung für die Veränderung der bestehenden Ungleichheitsverhältnisse. Rassismus hat auch zu einer „Fehlerziehung über die Wirklichkeiten der Geschichte“ geführt und beschränke vor allem auch die Schichtweisen und das Wachstumspotential von Weißen, schreibt Judy Katz. Rassismus benötigt also gerade von weißen Menschen besondere Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft, um rassistische Denk- und Handlungsmuster abzulegen. Vom Abbau rassistischer Strukturen und Denkweisen profitieren wir letztlich alle – sei es indem einige weniger Hürden im Weg haben oder Gewalt erfahren oder indem wir alle lernen Menschen in ihrer Vielfältigkeit jenseits von Stereotypen wahrzunehmen. Dennoch: Vielleicht ist das größte weiße Privileg sich aussuchen zu dürfen: Beschäftige ich mich mit Rassismus oder nicht?

 

Nach: 

Hadnet Tesfai:Eine Hürde, die viele nicht bereit sind zu nehmen – Amadeu Antonio Stiftung (18.12.2020)

Amadeu Antonio Stiftung: Todesopfer rechter Gewalt

Alice Hasters: „Wer von sich behauptet, nicht rassistisch zu sein, hat eine enorme Fallhöhe“ (Interview)

Judy Katz: White Awareness, Oklahoma Press, 1989, S.15

Die Ebenen von Rassismus

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Frau mit Hijab liest in einem Cafe.
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Rassismus wird auf verschiedenen sozialen Ebenen mitgeteilt, weitergeleitet und reproduziert. Rassismus greift sowohl auf individueller, gesellschaftlicher und institutioneller Ebene ineinander. 

Übung: Verschränkte Ebenen

Ordne das Beispiel den Ebenen zu und überlege wie die Ebenen ineinandergreifen.

Beispiel: In einem Schulbuch wird eine stereotype und verletzende Darstellung einer Schwarzen Person abgebildet. Ein von Rassismus betroffenes Kind meldet sich und sagt zu der Lehrperson und den Schüler:innen, dass diese Abbildung nicht okay ist. Das Kind verweigert die damit zusammenhängende Schulaufgabe zu bearbeiten. Dieses Kind bekommt eine sechs. 

Individuelle Handlungen sind geprägt von (unbewussten) Vorurteilen und stereotypen Denkmustern oder im Extremfall sogar Hass. Die individuelle Ebene von Rassismus umfasst diskriminierendes Handeln von Einzelpersonen, wie z.B. die Verwendung rassistischer Sprache, Bildern oder Symbolen. Beispiele: Eine Unsensibilität gegenüber Schwarzen Menschen und PoC, wie die Frage „Woher kommst Du?“; die Bevorzugung weißer Gäste in einem Restaurant; das Anstarren und Beleidigen einer Frau mit Hijab.

Rassismus äußert sich auf institutioneller Ebene in diskriminierenden Politiken, Gesetze, Regeln und Organisationskulturen. Er zeigt sich auch in den Normen und Werten, die durch Institutionen durchgesetzt werden und so direkt oder indirekt bestimmte Gruppen benachteiligen. Beispiele hierfür sind: Polizeigewalt, Deutschsprachigkeit und christliche Religion als Norm, die Aberkennung von Qualifizierungen aus dem Ausland, Ausländerrecht, Zugänge zum Arbeitsmarkt, Notengebung in der Schule, Aufstiegschancen, Chancenvermittlung etc.

Die gesellschaftliche Ebene von Rassismus umfasst Wissen, Werte und Normen, die in öffentlichen Diskursen und Medien vermittelt werden. Das beinhaltet geteilte, historisch gewachsene stereotype Vorstellungen und Einstellungen. Beispiele hierfür ist das unkritische Reproduzieren rassistischer Vorstellungen, Bilder und Sprache in Medien oder einer eurozentrischen Sichtweise (z.B. in der Berichterstattung)

 

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Alltagsrassimus

Rassismus ist alltäglich und allgegenwärtig. Alltagsrassismus zeigt sich zum Beispiel, wenn Menschen unbewusst gewaltvolle Begriffe verwenden oder Betroffene durch scheinbar nett gemeinte oder neutrale Handlungen verletzen. Personen, die nicht von Rassismus betroffen sind, bemerken den darin enthaltenen Rassismus oft gar nicht, weil rassistische Denkmuster und Wahrnehmungen tief in unserer Gesellschaft verankert sind (siehe Kolonialzeit und Nationalsozialismus). So äußert sich Rassismus im Alltag oft subtil und indirekt – und ist dennoch sehr gewaltvoll und kostet Betroffene täglich viel Kraft. Deshalb ist es insbesondere für weiße Menschen wichtig, sich mit den rassistischen Vorstellungen und Annahmen kritisch auseinanderzusetzen, die in unserer Gesellschaft vorherrschen. Deutschsein wird zum Beispiel häufig mit Weißsein gleichgesetzt, wodurch Schwarze Deutsche und PoC immer wieder als „Fremde“ oder „Andere“ markiert werden. Deutschsein wird meist auch mit dem Christentum assoziiert und so werden beispielsweise Muslime als nicht zugehörig stigmatisiert. Auch vermeintliche Komplimente können diese rassistische Konnotation in sich tragen. Problematisch dabei ist, dass individuellen Personen aufgrund Ihres Aussehens oder ihrer Herkunft Merkmale zugeschrieben werden und ein bestimmtes Verhalten erwartet wird. Im folgenden Video von Montagskind werden Beispiele von Alltagsrassismuserfahrungen durch nachgespielte Konversationen aufgegriffen.

 

Nach: Broschürenreihe HAW: Menschen respektvoll begegnen

Alltagsrassimus

Beispiele für Alltagsrassismuserfahrungen:
Reproduziert von nicht-Schwarzen Deutschen

In dem Video Shit some white Germans say to Black Germans („Scheiß, den enige weiße Deutsche zu Schwarzen Deutschen sagen“) zeigt der Darstellende wiederkehrende rassistische Aussagen und Fragen, mit dene BIPoCs in Deutschland konfrontiert werden. Der Darstellende nimmt dafür zwei Rollen zugleich ein: die Rolle der Person, die Alltagsrassismus reproduziert und jene Rolle, einer Person, die von Alltagsrassismus betroffen ist. Die Fallbeispiele widmen sich: der Absprache des Deutschseins, der Vorstellung es gäbe eine afrikanische Sprache, Haare, deutsche Sprache und das N-Wort. Im Abspann werden zudem alltagsrassistische Mythen, wie alle Schwarzen seien miteinander verwandt oder die Vorstellung Afrika sei ein Land, aufgegriffen.

Hä? Warum ist diese Frage so problematisch?

Diese Frage kann problematisch sein, weil die gefragte Person als (ursprünglich) nicht-deutsch identifiziert wird. Sie wird als „fremd“ markiert, obwohl sie zum Beispiel in Deutschland geboren ist und einen Deutschen Pass hat. Es findet eine Einteilung in „Wir“ und „die Anderen“ statt. Besonders häufig sehen sich Menschen, deren äußerliche Merkmale, wie Hautfarbe, Haarstruktur oder Körperbau als nicht-deutsch gelten, mit dieser Frage konfrontiert. Weißen Amerikaner:innen oder weißen Schwed:innen wird diese Frage selten gestellt. Hinter der Frage verbergen sich unbewusste, rassistische Denkmuster und Vorstellungen.

 

Deutsch steht oft als Synonym für weiß und christlich. Nationalität, äußere Erscheinung und/oder Religion werden hier miteinander verknüpft. Aussagen der fragenden Person, wie „Es interessiert mich doch nur.“ oder „Nee, woher kommst du wirklich?“, verschlimmern die Anfangsfrage. Denn nur eine selbstbestimmte Entscheidung der gefragten Person darüber, wann und wie viel sie über ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen teilt, ermöglicht ein respektvolles Miteinander und schafft Raum für unerwartete Gesprächsverläufe. 

Oft wird diese Frage auch wiederholt gestellt. Vor allem, wenn die Antwort nicht so ausfällt, wie von der fragenden Person erwartet. Dies löst bei den befragten Menschen oft ein unangenehmes Gefühl aus und bringt sie in eine rechtfertigende Position. Denn die wiederholte Frage suggeriert, sie müssten sich rechtfertigen, warum sie „hier in Deutschland“ sind. Es wird erwartet, dass die befragte Person Unbekannten bei der ersten Begegnung ihre (Familien-)Geschichte erzählt. Diese kann mit traumatischen Erfahrungen verbunden sein und/oder ist einfach eine private Information. Gleichzeitig wird so auch subtil ein Teil deutscher Geschichte aberkannt, unsichtbar gemacht und abgesprochen, wie z.B. den Aufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg durch tausende von Gastarbeiter:innen oder Schwarze Deutsche Geschichte, die bis in das 18. Jahrhundert zurückgeht. Es ist wichtig, dass die Definition von
„Deutsch sein“ die Lebensrealitäten aller in Deutschland
lebenden Menschen anerkennt, einschließt und mitdenkt. „Deutsch sein“
heißt demnach zum Beispiel Schwarz oder weiß zu sein und Migrationsgeschichte innerhalb und/oder außerhalb der
Landesgrenzen von Deutschland zu haben.

 

Nach: Broschürenreihe HAW: Menschen respektvoll begegnen

Alltagsrassimus

Bojadžijev, Manuela: Die windige Internationale.

Ciani-Sophia Hoeder: Warum lesen wir nichts über die Schwarz-deutsche Geschichte? | RosaMag (12.02.20)

 

Die Konstruktion dahinter:
"Wir" und "Die Anderen"

Rassismus funktioniert über die Einteilung in ein „Wir“ und ein „die Anderen“. Diese Grenzziehung verläuft anhand von vermeintlichen körperlichen oder kulturellen Differenzen wie z.B. Hautfarbe, Augenform, Haare, aber auch Religion, Name oder Sprache. Verallgemeinernde Aussagen über „die Ausländer“ oder „die Muslime“ stellen diese als einheitliche Gruppe her und grenzen sie von einem „Wir“ ab. Diese Einteilung ist nicht neutral, denn mit ihr sind Aussagen dazu verbunden, wer „wirklich dazu gehört“. Sie enthält eine Abwertung „der Anderen“ und eine Erhöhung des „Wir“. So sprächen „die Anderen“ zu schlecht Deutsch, seien zu temperamentvoll, faul oder undemokratisch. Die „Anderen“ werden so durch Stereotype und Zuschreibungen abgegrenzt und ausgeschlossen.


Dieses Prinzip hat eine lange, komplexe Geschichte. So wurden Afrikaner:innen insbesondere während der Kolonialzeit stigmatisiert. Die rassistische Stereotypisierung von jüdischen Menschen reicht bis in die Antike zurück und die Konstruktion des „Orients“ begann bereits im 18. Jahrhundert. Die Abwertungen der „Anderen“ dien(t)en der Ausgrenzung bis hin zur Ausbeutung und Vernichtung.

 

Aus: Broschürenreihe HAW: Menschen respektvoll begegnen: Alltagsrassimus

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Rassismus ist anpassungsfähig:
Kultur als Differenz

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Lange wurden biologische Unterschiede zur Konstruktion sogenannter „Rassen“ herangezogen. Heute wird statt „Rasse“ eher „Kultur“ als Begründung für Ausgrenzung und Abwertung verwendet. Interessanterweise werden dabei ähnliche Gruppen ausgeschlossen wie vorher bei den biologischen Rassekonstruktionen. Der sogenannte „differenzielle Rassismus“ (Bojadžijev, 2012) oder auch „Rassismus ohne Rassen“ (Balibar, 1990) behauptet statt der Überlegenheit einer bestimmten „Rasse“ eher eine Unvereinbarkeit der eigenen Kultur mit der Kultur „Anderer“. Ein grundlegender Ausdruck dieser Form des Rassismus ist es, dass das Verhalten oder die gesellschaftliche Stellung der „Anderen“ auf kulturell unterschiedliches Denken und Handeln zurückgeführt wird. Diese Menschen werden dann zu Repräsentant:innen „ihrer“ Kultur. Das gleichzeitig konstruierte „Wir“ bleibt unsichtbar. Problematisch dabei ist, dass „Kultur“ als etwas unverrückbares, dem Individuum innewohnendes definiert wird, das unveränderlich ist und an zukünftige Generationen weiter vererbt wird. Ein Lern- oder Veränderungsprozess innerhalb dieser „Kultur“ wird damit ausgeschlossen. Die „kulturellen Unterschiede“ werden genutzt, um Menschen zu einer Gruppe zu vereinheitlichen, die ab- und ausgegrenzt werden kann.

„Rassismus ohne Rassen“ wird in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verortet und stellt eine verschleierte Form von „Rassen“-Einteilungen dar. Auf dieser Grundlage wurden beispielsweise die sogenannten Gastarbeiter:innen als Fremde und Ausländer markiert. Dies ging mit der Vorstellung einher, dass diese Menschen wieder in ihre Heimat zurückgehen würden – egal, ob sie bereits 30 oder mehr Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet hatten. Das Konzept des Ethnopluralismus ist ein aktuelles Beispiel für diese Form des Rassismus. Hier wird postuliert, dass sogenannte „Völker“ und „Ethnien“ auf getrennten Territorien leben sollten, da ihre Kulturen angeblich unvereinbar seien. Ausgehend von dieser Argumentation wird dann beispielsweise gefordert, Menschen mit Migrationshintergrund in ihre „Heimat“ zurückzuschicken.

Nach:

Annita Kalpaka/ Nora Räthzel (Hg.) (1990/2017): Die Schwierigkeit nicht rassistisch zu sein. Hamburg: Argument.

Manuela Bojadžijev (2008/2012) Die windige Internationale. Rassismus und Kämpfe der Migration. Münster: Westfälisches Dampfboot.

Hintergrund "Kolonialrassismus":
Rassismus als Rechtfertigung für die Bereicherung Europas

„Die Europäer waren nicht zu Sklavenhändlern geworden, weil sie Rassisten waren.

Sie wurden Rassisten, um Menschen für ihren eigenen Profit versklaven zu können.“, schreibt Tupoka Ogette, Anti-Rassismus-Beraterin und Trainerin, Autorin und Podcasterin.

 

Rassismus und Rassenkonstruktionen lieferten über vier Jahrhunderte die Rechtfertigung dafür Millionen Menschen zu versklaven, versklavte Menschen zu töten, Völker zu vernichten, Kulturen auszulöschen und Kontinente zu plündern. Rassismus war die moralische und ideologische Grundlage für die institutionelle und strukturelle Bereicherung Europas. 

Die Wirtschaft im Europa des 17. Jahrhunderts boomte. Dies war nur durch die Maafa (Sklaverei, Imperialismus, Kolonialismus, Invasion, Unterdrückung, Entmenschlichung und Ausbeutung) möglich. Doch für das „gute Gewissen“ der Europäer:innen brauchten sie eine Legitimation, um zu erklären: Wir dürfen ganze Generationen von Menschen unter Anwendung grausamster Methoden aus ihrer Heimat entreißen und sie unter Menschen unwürdigen Bedingungen zur Arbeit zwingen, um unsere eigenen wirtschaftlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Daraus erwuchs die Idee der „Rassentheorie“. Diese beinhaltete einen klaren Zweck: Durch die Erfindung von „Rassen“ konnte die Maafa legitimiert werden.

Im 17. Jahrhundert wurde der Begriff „Rasse“ erstmals auf Menschen angewendet. Es wurde fälschlicherweise und folgenschwer behauptet, dass „Rassen“ natürlich gegeben seien und ein relevantes Differenzkriterium seien. Es gibt viele verschiedene „Rassentheorien“ mit verschiedenen Aufteilungen und Farbbezeichnungen. Eines haben alle gemeinsam: In der Hierarchie steht die weiße „Rasse“ immer ganz oben, die Schwarze „Rasse“ ganz unten. Willkürlich wurden Merkmale den „Rassen“ zugeordnet. Ideologische Merkmale der weißen „Rasse“ waren zum Beispiel entwickelt, zivilisiert, modern und erwachsen. Ideologische Merkmale der nicht- weißen „Rassen“ waren hingegen unterentwickelt, unzivilisiert, traditionell und kindlich. Auch diese Merkmale wurden als biologisch und natürlich gegeben definiert. In der Kolonialzeit (und später in der NS-Zeit) wurden u.a. die Nasen und Köpfe von Schwarzen und jüdischen Menschen vermessen, um ihre vermeintliche „Rassen“-Zugehörigkeit pseudowissenschaftlich zu begründen. Bald breitete sich die Rassenkonstruktion auch außerhalb der „Naturwissenschaften“ aus. Philosophen, Kulturhistoriker und Schriftsteller verbreiteten die behauptete hierarchische Ordnung der menschlichen „Rassen“. Diese wurde so allgegenwärtig und im kollektiven Bewusstsein verankert. Wichtig zu verstehen ist: Es gibt keine „Menschenrassen“, sondern es handelt sich dabei um eine Konstruktion. Diese Konstruktion ermöglichte eine Vorstellung von der Welt, in der weiße Menschen unterdrücken, rauben, morden, erniedrigen und versklaven dürfen, ohne dafür moralisch oder juritisch zur Verantwortung gezogen zu werden. Die Ausbeutung durch Versklavung und Kolonialismus wurde mit der Erfindung von „Menschenrassen“ also scheinbar gerechtfertigt.

Nach: Tupoka Ogette, Exit Racism, 5. korr. Auflage, Okt. 2019, S. 39-40

Christian Koller: Was ist eigentlich Rassismus? | bpb (8.12.2015)

Übung: Wie lernen wir Kant kennen?

Lies dir das  Zitat von Immanuel Kant durch und beantworte im Anschluss die darunter stehenden Fragen für dich selbst. 

 

 

! Warnung: In dem Zitat wird Rassismus reproduziert!

„Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. Die gelben Indianer haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind weit tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften. […] Die Negers von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege.“ Immanuel Kant

In: Patrick Spät: Der verschwiegene Rassismus (23.02.14)

Rassimus- und Sexismuserfahrungen
in der Medienarbeit

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CC-Lizenz: BY-ND

Lizenz: CC BY-ND Namensnennung, keine Bearbeitung; Video von: Team Diversify! für Diversify! Webseite für diversitätsbewusste Mediengestaltung

Videoaufnahme: Januar 2019

„Tja und dann musste ich mich halt auch irgendwie beweisen. (…) Wenn du nicht weiß bist, dann musst du irgendwie 2000 Prozent geben.“, sagt Poliana Baumgarten.

Poliana Baumgarten ist Videojournalistin und Filmemacherin und hat die empowernde Web-Serie Berliner Farben auf YouTube produziert. 

In diesem Interview spricht sie über Rassismus- und Sexismuserfahrungen in der Medienarbeit. Sie berichtet davon, wie ihr laufend ihre Fähigkeiten und Kompetenzen abgesprochen wurden und sie sich trotz dieser demotivierenden Erfahrungen durchgeschlagen hat.

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Hier kann du Grundkenntnisse über antimuslimischen Rassismus erlernen und erfahren, wie Mechanismen von antimuslimischen Rassismus in Deutschland wirken