01. Ressourcen

Für die meisten Studierenden beginnt die Recherche mit der Suche auf Google, doch dort sollte sie auf keinen Fall enden. Im wissenschaftlichen Sektor gibt es eine Vielzahl an Ressourcen, in denen man Literaturquellen finden kann. Hier sind einige allgemeine Beispiele, welche Ressourcen dir bei der Recherche helfen können. Neben diesen allgemeinen gibt es in den einzelnen Fachdisziplinen weitere oder spezielle Ressourcen, die hier nicht aufgeführt werden können. Daher der Tipp: immer in der jeweiligen Fachdisziplin noch einmal nachfragen. Institute, Sekretariate, Studienfachberatungen, Bibliothekar*innen sind hier die richtigen Ansprechpartner.

Internet

Das Internet ist eine großartige Ressource für die Recherche, allerdings nur, wenn du damit auch umgehen kannst. Google und Wikipedia sind gute Startpunkte, sollten jedoch nicht als einzige Ressource genutzt werden. Die erste Seite der Google-Ergebnisse repräsentiert nicht notwendigerweise die besten oder wichtigsten Ergebnisse zu deiner Suchanfrage, sondern eben diejenigen Seiten, die am besten die Algorithmen des Google-Konzerns verstanden haben und etwa „Search Engine Optimization“ betreiben. Es lohnt sich also mit Hilfe von Operatoren und Recherchetechniken hier die Suche zu verfeinern. Darüber hinaus gibt es jede Menge Archive und Websites, die dir bei der Suche weiterhelfen können.

Schließlich gibt es im Internet noch eine zweite Ebene, die nicht von Google oder anderen Suchmaschinen erfasst wird – das sogenannte Deep Web. Hierzu benötigst du Anmeldungen, Einladungen oder einfach die richtigen Adressen, um an Daten zu gelangen. Es gibt eine Vielzahl an Internet-Datenbanken, die es lohnt zu erforschen. Nimm dir die Zeit, bei der Suche abseits der Seite 1 der Ergebnisse zu stöbern.

Bibliothek

Die Bibliothek sollte nach dem Internet deine Hauptressource sein. Zum einen erhältst du hier kompetente Beratung von Menschen, deren Beruf die Informationsbeschaffung und -verwaltung ist. Das Bibliotheksteam solltest du unbedingt bei Fragen oder kniffligen Rechercheproblemen um Hilfe bitten. Zum anderen haben Bibliotheken meist eine gute Präsenzsammlung an Büchern, die als Grundstock für deine Recherche dienen kann, und sie bieten immer häufiger ein ganz Repertoire an elektronischen Ressourcen, auf die man vor Ort (oder mittels Anmeldung von zu Hause) zugreifen kann. Hier findest du Hinweise zu Artikel-Datenbanken, elektronischen Zeitschriften und eBooks.

Bedenke auch immer, dass es neben der großen Hauptbibliothek einer Universität zumeist noch andere, institutionelle oder Spezialbibliotheken gibt. In Hamburg etwa gibt es neben der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky noch die Fachbibliotheken der Universität Hamburg, die Bibliotheken der HafenCity Universität, der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, der Hochschule für angewandte Wissenschaft, der Technischen Universität Hamburg-Harburg, der Hochschule für Musik und Theater, und der Hochschule für Bildende Künste. Darüber hinaus jede Menge kleiner Sammlungen und Spezialbibliotheken (beispielsweise im Amerika-Zentrum oder dem Warburg-Haus). Ganz zu Schweigen von den öffentlichen Bücherhallen, die allerdings meist weniger wissenschaftliche Sammlungen haben.

Elektronische Ressourcen

Viele Bibliotheken kaufen mittlerweile Bücher und Zeitschriften nicht mehr als analoge Ausgaben, die dann im Magazin zur Ausleihe bereit stehen, sondern als elektronische Ressourcen. Hierbei kann man sich mit einem gültigen Ausweis in Datenbanken einloggen und direkt aus dem Netz auf die Bücher/Zeitschriften zugreifen. Große Bestände an eBooks oder elektronischen Zeitschriften lassen sich so direkt ansehen und (teilweise) downloaden.

Weiterhin haben Bibliotheken meist Zugang zu Universitätsbibliografien, also zu Arbeiten, die an der jeweiligen Universität geschrieben wurden. Dazu kommen Link-Sammlungen zu Open Access Materialien im Netz und zu großen Datenbanken, die einem auch bei der Recherche nach nicht-elektronischen Quellen helfen. So kann etwa die MLA-Bibliography Hinweise auf Quellen in der Literaturwissenschaft geben, selbst wenn diese aus dem Jahr 1920 stammen und nur bei drei Bibliotheken in den USA zur Verfügung stünden. Welche eRessourcen für welche Fachdisziplin relevant sind, solltest du am besten in der Bibliothek erfragen, oder dafür die Hilfestellungen auf deren Websites nutzen.

Kataloge

Ursprünglich mal in Form von Zetteln in kleinen Holzkästen an jeder Bibliothek vorhanden, kannst du mittlerweile auf eine Vielzahl elektronischer Kataloge zurückgreifen, um zu recherchieren, welche Quellen in welchen Bibliotheken vorhanden sind. Mit Hilfe des Campus-Katalogs etwa lassen sich alle Bibliotheken der Universität Hamburg durchsuchen. Beluga als Katalogsystem lässt die Suche in allen Hamburger Bibliotheken zu. Der GVK ist als Gesamtkatalog der meisten nord- und mitteldeutschen Universitätsbibliotheken hilfreich und der World Cat schließlich erlaubt sogar die weltweite Suche in Bibliotheken. Und natürlich gibt es noch jede Menge anderer Kataloge für diverse Regionen.

Fernleihe

Solltest du eine Quelle einmal nicht in den Bibliotheken deiner Stadt vorfinden, so kannst du sie mittels der Fernleihe in deine Bibliothek bestellen. Sie wird dann von einer anderen Bibliothek angefordert und bei dir vor Ort ausgegeben. Viele Fernleihen lassen sich online über die Kataloge nutzen, Hinweise zur Funktion bekommst du auf den Websites oder vor Ort in den Bibliotheken. Theoretisch kannst du Fernleihen aus der ganzen Welt anfordern – achte nur darauf, dass diese Gebühren aufwerfen und Zeit brauchen.


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Lektion 6: Recherche