02. MLA

Der Modern Language Association Bibliografie-Stil (kurz: MLA) wird hauptsächlich in den Geisteswissenschaften genutzt. In der Anordnung und der Zitation der Werke priorisiert die MLA die Verwendung des Titels (in Form des Kurztitels) statt der Jahreszahl, so dass eine alphabetische Sortierung nach Namen und dann in Folge nach Titeln gegeben ist. Im Prinzip möchte die MLA alle Angaben, die bei der Identifizierung helfen, ohne jedoch zusätzlich und verwirrende Informationen zu liefern.

Die 8. Auflage der MLA listet folgende Kernelement, ihre generelle Reihenfolge beim Zitieren und die ihnen nachfolgenden Satzzeichen wie folgt:

  1.  Autor.
  2.  Titel der Quelle.
  3.  Titel des Containers,
  4.  Andere Beteiligte,
  5.  Version,
  6.  Nummer,
  7.  Verleger,
  8.  Erscheinungsdatum,
  9.  Stelle.
  • Im Gegensatz zu anderen Auflagen, ist in der 8. Auflage die Zeichensetzung sehr einfach gehalten (nur Punkt und Komma).
  • Die MLA unterscheidet zwischen Werken, die zugleich Container sind (Buch, Webseite etc.) und solchen, die in Containern aufbewahrt werden (Lied, Aufsatz, Kurzgeschichte). Container sind die Gesamtwerke, in denen sich Quellen befinden. Bei Aufsätzen etwa die Sammlung, bei Artikeln im Internet die Webseite usw. Die MLA führt Container in Kursiv und Werke in Anführungszeichen: „Artikel“. Webseite.
  • Alle Hauptworte in englischen Titeln werden groß geschrieben, nur Artikel, Präpositionen und Konjunktionen bleiben klein: „The History of a European Nation“.
  • Andere Beteiligte meint etwa Herausgeber von Sammelbänden oder Übersetzer von Texten.
  • Wenn kein Autor bekannt ist, dann wird der Artikel nach Titel einsortiert.
  • Zusätzliche Informationen wie der Verlagsort oder das Datum der Erstausgabe sind optional.
  • Bei Online-Quellen empfiehlt die MLA sowohl die URL als auch ein Zugriffsdatum anzugeben.
  • Bei elektronischen Ressourcen: wenn ein DOI (Digital Object Identifier) vorhanden ist, dann ist dieser der URL vorzuziehen.
  • Verlegerangaben dürfen abgekürzt (auf den ersten Hauptnamen) oder bei bestimmten Quellen (Zeitschriften; Webseiten mit gleichem Titel zum Container; Selbstverlage) weggelassen werden. Aus dem „Universitätsverlag Winter“ wird einfach „Winter“, aus der „Harvard University Press“ wird „Harvard UP“ und „Rowman & Littlefield“ wird zu „Rowman“.
  • Jeder Eintrag in der Bibliografie endet mit einem Punkt.
  • Wenn du bestimmte Informationen im Text hervorhebst (etwa die Erstausstrahlung einer Fernsehserie), dann füge die Information entsprechend auch in der Bibliografie ein.

Es gibt viele weitere Regeln, Tipps und Beispiele auf der Seite der Purdue University, ebenso wie englische Sprachregelungen. Hier sind aber schon einmal die Hauptformen für Quellen.


Bücher

Nachname, Vorname. Buchtitel. Verlag, Jahr.

Beispiel:

Voss, Rödiger. Wissenschaftliches Arbeiten… leicht verständlich! UTB, 2016.

Bei zwei Autoren wird der zweite Autor durch Komma addiert und mit Vorname Nachname angegeben. Bei mehr als drei Autoren wird nur der erste Autor, dann ein et al. angegeben:

Ebster, Claus, und Lieselotte Stalzer. Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Facultas, 2008.
Aeppli, Jürg, et. al. Empirisches wissenschaftliches Arbeiten: Ein Studienbuch für die Bildungswissenschaften. Klinkhardt, 2016.

Sammelbände

Nachname, Vorname, Hg. Titel des Sammelbandes. Verlag, Jahr.

Beispiel:

Colvin, Sarah, Hg. The Routledge Handbook of German Politics & Culture. Routledge, 2014.

Artikel im Sammelband

Nachname, Vorname. „Titel des Artikels“. Titel des Sammelbandes, hg. von Vorname Name, Verlag, Jahr, Seitenzahlen.

Beispiel:

Frevert, Ute. „The History of a European Nation“. The Routledge Handbook of German Politics & Culture, hg. von Sarah Colvin, Routledge, 2014, S. 3-19.

Artikel

Nachname, Vorname. „Titel des Artikels“. Titel des Journals, Jahrgang, Ausgabe, Jahr, Seitenzahlen.

Beispiel:

Bagchi, Alaknanda. "Conflicting Nationalisms: The Voice of the Subaltern in Mahasweta Devi's Bashai Tudu“. Tulsa Studies in Women's Literature, Jg. 15, Nr. 1, 1996, S. 41-50.

Artikel in Online-Journal

Nachname, Vorname. „Titel des Artikels“. Titel des Magazins, Jahrgang, Ausgabe, Jahr, Seiten. URL/DOI. Letzter Zugriff am Datum.

Beispiel:

Cordle, Daniel. „The Futures of Nuclear Criticism“. Alluvium, Jg. 5, Nr. 3, 2016, k. S., dx.doi.org/10.7766/alluvium.v5.3.03. Letzter Zugriff am 19. 08. 2016.

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Lektion 13: Bibliografie