Eine Lösung für ihr Anliegen: Game-Based Learning
Game-Based Learning beschreibt den gezielten „Einsatz digitaler Spiele im Bildungskontext mit ‚ernsten Absichten‘“ (Le, Weber & Ebner 2013: 2), d.h. um Lernprozesse zu fördern und zu unterstützen. Obwohl Spielen und Lernprozesse essenziell miteinander verbunden sind, wird Spielen in der Regel nicht als Lernsituation empfunden (vgl. Kerres, Bormann & Vervenne 2009: 1). Durch den Einsatz von Spielen in ‚ernsten‘ Kontexten wird versucht, das Involvement (die engagierte Beteiligung) des Spielens auf andere Themen zu übertragen. Selbstwirksamkeitserfahrungen, Motivation, Emotion (z.B. Spannung) und das Machen von Erfahrungen (z.B. in bestimmten Rollen) werden gefördert (vgl. Klimmt 2008: 7-18; vgl. Schwan 2006: 2). Dadurch sollen aktives, konstruktives, selbstgesteuertes, soziales, emotionales und/oder situiertes Lernen ermöglicht werden (vgl. Meier & Seufert 2003: 14f.). Game-Based Learning bietet sich insbesondere bei Inhalten an, die als eher wenig interessant wahrgenommen werden, und/oder bei Zielgruppen, die über eine geringe Lernmotivation, Fähigkeit zur Selbststeuerung und/oder über eine gewisse Spielaffinität verfügen (vgl. Meier & Seufert 2003: 15f.).
So macht Dagmar es – und Sie können gleich mitmachen
Lerneinheit 1 – Einstieg Game-Based Learning
Dagmar fragt sich, was Game-Based Learning eigentlich genau sein soll. Um zu entscheiden, ob dieser Ansatz das richtige für sie und ihre Studierenden ist, braucht sie erst einmal weitere Informationen zu Begriffen, Ansätzen und Umsetzungsmöglichkeiten. Sie liest deshalb einen Webseiten-Beitrag, in dem die Methode erläutert wird, und hört einen Podcast zu Einsatzmöglichkeiten von Spielen in der Hochschullehre. Danach sind ihr zwei Begriffe noch unklar. Sie informiert sich mithilfe eines Aufsatzes zu Serious Games und schaut sich ein Video zum Flipped Classroom an.
(Dauer der Lerneinheit ca. 1 Stunde)
Lerneinheit 2 – Game Recherche und Auswahl
Dagmar möchte Game-Based Learning einmal mit ihren Studierenden ausprobieren. Um ein Game auszuwählen, das sie in ihrer Lehre einsetzen könnte, recherchiert sie auf verschiedenen Plattformen (Linkliste) und wertet thematisch in Frage kommende Games nach didaktischen Kriterien aus (Checklisten). Sie entscheidet sich für ein Game und prüft auf der Grundlage von Informationsmaterialien und einer Checkliste zu OER und CC-Lizenzen, ob sie dieses in ihrer Lehrveranstaltung einsetzen darf.
(Dauer der Lerneinheit, je nach Rechercheaufwand, ca. 2 Stunden)
Lerneinheit 3 – Integration in Lehrveranstaltung – Vorbereitung
Dagmar hat ein Game ausgewählt. Um dieses systematisch in ihre Lehre einzubinden erarbeitet sie ein Seminarkonzept einschließlich Ablaufplan (Leitfaden / Vorlage). Wesentlicher Bestandteil ihres Konzepts ist die Bearbeitung von Anwendungsaufgaben (Vorlage), damit ihre Studierenden Lerninhalte des Games unmittelbar praktisch anwenden und üben können. Zu diesen Aufgaben sollen sie sich gegenseitig Peer-Feedback geben (Webseiten-Beitrag, Links). Damit ihre Studierenden jederzeit wissen, welche Arbeitsschritte zu tun sind und was Dagmar von ihnen erwartet, erstellt sie außerdem eine Handreichung zur Information (Leitfaden).
(Dauer der Lerneinheit, je nach Konzeptionsaufwand, ca. 4 Stunden)
Lerneinheit 4 – Integration in Lehrveranstaltung – Durchführung & Nachbereitung
Dagmar erprobt ihr Game-Based Learning Konzept. Dabei begegnen ihr Herausforderungen, wie bspw. technische Schwierigkeiten oder verspätet abgegebene Zwischenergebnisse und Peer-Feedbacks. Um ihr Konzept systematisch auszuwerten und weiterzuentwickeln dokumentiert sie ihre entwickelten Lösungen (Fragenkatalog). Außerdem überprüft sie, inwieweit Game-Based Learning die Lernprozesse ihrer Studierenden unterstützt hat. Hierfür führt Dagmar eine Evaluation durch und reflektiert ihre eigenen Umsetzungserfahrungen (Leitfaden).
(Dauer der Lerneinheit ca. 1 Stunde)