Direkt zum Inhalt

Eine hörbeeinträchtigte Person möchte FM-Technik in meinem Seminar nutzen. Was bedeutet das für mich?

Gut zu wissen

  • Die Abkürzung FM steht für Frequenzmodulation.
  • Mit der FM-Technik sind keine Sprachaufnahmen möglich.
  • Durch die Verwendung eines externen Mikrofons gibt es weniger Störgeräusche aus der Umgebung für die Person mit Hörbeeinträchtigung.
  • Beim Einsatz der FM-Technik sollten Sie berücksichtigen, dass Laute und Nebengeräusche, wie Räuspern, Seufzen, ebenfalls verstärkt werden.

Welche Einsatzmöglichkeiten für die FM-Technik gibt es?

Bedarf Komponenten
die akustische Verstärkung der Lehrperson Induktionsschlaufe und ein Sprechermikrofon
die akustische Verstärkung eines Kleingruppengesprächs Induktionsschlaufe und ein Gruppenmikrofon
Parallele Verstärkung von Dozent:in und Klein- bzw. Großgruppe Induktionsschlaufe, Sprechermikrofon und und Gruppenmikrofon
Je nach Hersteller ist das Sprecher- auch als Kleingruppenmikrofon nutzbar.

Gut zu tun: Didaktische Hinweise zum Arbeiten in einer Lerngruppe mit Studierenden mit Hörbeeinträchtigung

  • Die Person ist Expert:in für ihre Bedarfe. Geben Sie ihm oder ihr Gelegenheit diese zu formulieren und überlegen Sie (gemeinsam), wie diese in Ihrer Lehrveranstaltung bestmöglich realisiert werden können.
  • Lassen Sie sich von der Person die optimale Mikrofonierung und Bedienung erklären.
  • Planen Sie im Seminar Zeit ein, damit die oder der Studierende die Technik aufbauen kann.
  • Nehmen Sie die Kommunikationsdisziplin in den Blick: Die Person mit FM-Anlage ist zum einen darauf angewiesen, dass Sie als Lehrende:r das Mikrofon selbst richtig tragen, und es zum anderen bei Bedarf an andere Redner:innen weitergeben. Alternativ können Sie die Redebeiträge weiterer Personen wiederholen. Machen Sie diese Anforderungen und das Vorgehen der Seminargruppe in Absprache und bei Einverständnis der Person transparent.
  • Bei Videochats sollten alle die Videoübertragung aktivieren, damit die Lippen ablesbar sind.
  • Nutzen Sie ein Headset (Idealfall: mit gut sichtbarem Mundbild), damit die Tonqualität verbessert wird.
  • Stellen Sie zu Videos, die Sie in Ihren Lehrveranstaltungen einsetzen, Untertitel zur Verfügung. Sie können sich bei Fragen an die Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung wenden.

Für Hamburger:innen: Angebote der Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigung

Als Lehrende der Hamburger Hochschulen haben Sie oder betroffene Studierende die Möglichkeit, FM-Technik vorübergehend auszuleihen, und zwar an der HAW und der UHH (auch, wenn Sie an einer anderen Hochschule arbeiten). Mit der Ausstattung der beiden Hochschulen können Veranstaltungen gut mikrofoniert werden, die viel Gruppenarbeit oder interaktive Formate beinhalten. Weitere Infos erhalten Sie bei den Beratungsstellen der UHH und HAW:

Auch das Studierendenwerk Hamburg verfügt über FM-Technik.

Weiterdenken

  • Beim Einsatz von Videos (Erklärfilmen, Screencasts, Vorlesungsaufzeichnungen) sollte das Thema der barrierefreien Gestaltung von Beginn an mitgedacht werden. So ermöglicht bspw. das automatisierte Generieren von Untertiteln, dass alle Studierende auf die Videos gemäß ihrer Erfordernisse zurückgreifen können.
  • Das Netzwerk digitale Hochschullehre „HessenHub“ gibt kurze Posts zur Umsetzung digitaler Barrierefreiheit in der Hochschullehre unter dem Titel „An Alle(s) gedacht“ heraus. Der Beitrag 6 beschäftigt sich mit dem Thema Untertitel.

Themen A-Z

Zu folgenden Themen finden Sie kompakte Infos in unserem Glossar:

  • Inhalte folgen
Autor:innen: Mirjam Bretschneider-Klein, Marie-Luise Schütt, Susanne Peschke