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Weiterdenken

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Weiterdenken oder besser: „Diversität immer mitdenken!“

Um nachhaltige Veränderungsprozesse zu bewirken, sollten stets die Bedarfe der heterogenen Studierendenschaft Berücksichtigung finden. Wesentliche Kriterien, wie Chancengleichheit und Barrierefreiheit, sollten von Beginn an mitgedacht werden, um sowohl keine Personen auszuschließen als auch späteren – meist deutlich kosten- und arbeitsintensiveren Maßnahmen – vorzubeugen („Born Accessible“).

„Diversität immer mitdenken!“ am Beispiel PowerPoint Präsentation

Wenn Sie ihre Folien so gestalten, dass vorrangig Grafiken und visuelle Effekte eingebettet sind, entstehen zahlreiche Barrieren für Personen, die auf digitale Barrierefreiheit angewiesen sind. Außerdem sind daraus erzeugte pdf-Dateien, die sie zur Verfügung stellen, in der Regel für alle Personen schwer bzw. nicht verständlich. Die anschließende Umarbeitung in eine barrierefreie PowerPoint Präsentation ist äußerst zeitaufwendig.

Falls Sie aber direkt zu Beginn die Barrierefreiheit im Blick haben und die Präsentation gut strukturieren, beispielsweise durch Nutzung der Formatvorlagen und Zuweisung aussagekräftiger Titel zu jeder Folie, ist die Erstellung nicht aufwendiger und bietet eine gute Zugänglichkeit (Barrierefreiheit) sowie eine leichte Navigation für alle Nutzenden. Effekte sollten generell sparsam eingesetzt werden und können dann bei Erstellung der pdf-Datei meist leicht entfernt werden.

„Diversität immer mitdenken!“ am Beispiel Prüfungen

In den Prüfungsordnungen und fachspezifischen Bestimmungen der Studiengänge sind konkrete Festlegungen zur Prüfungsgestaltung formuliert. So ist angegeben, welches Prüfungsformat zu nutzen ist, um die Prüfung abzuleisten. In der Regel sind hier die typischen Prüfungsformate (Klausur, Mündliche Prüfung oder Hausarbeit) als Möglichkeit angegeben. Damit entfallen Wahlmöglichkeiten im Prüfungsformat. Auch, wenn sich in der Studierendengruppe eine Notwendigkeit zur Anpassung der Prüfungsleistung herausstellt, ist kein Gestaltungsspielraum gegeben. Achtet man jedoch von Beginn an auf eine erhöhte Wahlmöglichkeit, so dass bspw. noch weitere Prüfungsformate zulässig sind, erhöht sich die Flexibilität von Studierenden und Lehrenden. Im Idealfall entfallen durch die erhöhten Wahlmöglichkeiten notwendige Anpassungen für Studierende mit spezifischen Bedarfen (Nachteilsausgleiche).  

Abschließend noch zwei schnelle Tipps für den inklusiver(en) Hochschulalltag!

  1. Gehen Sie in den Austausch und nutzen Sie bestehende Netzwerke! Tauschen Sie sich regelmäßig mit Kolleg:innen aus Ihrem Arbeitsbereich aus, um neue Lösungsansätze in Erfahrung zu bringen („Best-Practice-Sammlung“) und geben Sie Ihre Erfahrungen und ihr Wissen an neue Kolleg:innen weiter. Greifen Sie auf hochschuldidaktische Angebote an Ihrem Standort zurück und fragen Sie ggf. gezielt an, ob themenspezifische Weiterbildungen organisiert und angeboten werden können. Da an der Gestaltung von inklusiver Lehre verschiedene Akteur:innen beteiligt sind, ist auch die Kenntnis von bestehenden Netzwerken an Ihrem Standort wünschenswert (z. B. Landing Page Digitale Barrierefreiheit (Universität Hamburg), Navigator für Lehrende an der Universität Hamburg).
  2. Nutzen Sie einfach zugängliche Informationsangebote! Nutzen Sie bestehende Informationsangebote an Ihrem Standort und geben Sie Ihr Wissen zu diesen Informationsangeboten an Ihre Kolleg:innen weiter. Je besser die Hochschulstandorte sich mit dem Thema „Inklusive Hochschule“ auseinandersetzen, umso schneller schreitet die Weiterentwicklung zu einer inklusiven Hochschule voran. Abonnieren Sie Newsletter, wie z. B. Newsletter zur digitalen Barrierefreiheit der Universität Hamburg, um regelmäßige neue Impulse für Ihr Tun zu erhalten.