Wir stehen nun zum dritten Mal in einem digitalen Semester. Viele Lehrende stehen weiterhin unter einer großen Doppelbelastung zwischen Lehre und Familienaufgaben. Dazu kommt, dass die Digitalisierung der eigenen Lehre oft mit nicht gerade geringem Aufwand verbunden ist.
Wenn Sie keine Zeit für eine umfassende Umstellung ihrer Lehre haben, helfen diese fünf Tipps auf schnellem Weg dabei, die digitalen Inhalte studierendenfreundlich zur Verfügung zu stellen.
Erstellen Sie kleine Einheiten
Die Vorlesung ist klassischerweise in 90-minütige Einheiten gefasst. Im digitalen Raum haben Sie aber ganz andere Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Teilen Sie – wenn Sie Vorlesungsvideos aufzeichnen – diese in kürzere Sequenzen auf. Damit ermöglichen Sie den Studierenden auch in kleineren Zeitfenstern einen Lernfortschritt.
Vergeben Sie eindeutige Titel
Sie kennen Ihr Material in- und auswendig. Da reicht es, wenn Sie von Kapitel 1 reden. Für Studierende ist das nicht so. Insbesondere wenn ein Thema aus verschiedenen Dateien besteht, ist eine Bezeichnung Kapitel1_Teil1 und Kapitel1_Teil2 herausfordernd und kostet zusätzliche kognitive Arbeitslast.
Geben Sie also eindeutige, inhaltsbezogene Dateinamen an, bei denen die Studierenden genau wissen, was sie erwartet.
Sortieren Sie die Inhalte im Lernraum studierendenorientiert
Oft tendiert man im ersten Moment dazu, die Inhalte nach Medientypen zu sortieren. Alle Artikel in einen Ordner. Alle Videos in einem anderen Bereich. Da die Studierenden nun aber unter anderen Bedingungen als Präsenz lernen, hilft es, eine Sortierung vorzunehmen, bei der sich die Studierende intuitiv durch den Lernraum bewegen können. Die Sortierung kann zum Beispiel chronologisch oder thematisch erfolgen.
Bei der chronologischen Reihenfolge richtet sich die Struktur des Lernraums nach den Vorlesungswochen. Jeder Vorlesungswoche werden alle Inhaltsbausteine zugeordnet. Der Umfang orientiert sich an den Zeitumfängen, die Sie auch in der Präsenz erwarten.
Bei der thematischen Sortierung wird für jedes Thema der Vorlesung ein Bereich angelegt, in dem sich alle Lernbausteine befinden. Hier bietet es sich an, wenn Sie eine kurze Information zum ungefähren Bearbeitungsumfang je Themenbereich angeben, um den Studierenden eine Hilfestellung bei der Lernorganisation zu geben.
Machen Sie einen Plan
Es hilft Ihren Studierenden sehr, wenn Sie einen Plan erhalten, in dem alle Aufgaben und Deadlines für das Semester vermerkt sind. So behalten sie den Überblick über alles, was sie in ihrem Kurs zu leisten haben und können sich besser auf das Wesentliche – nämlich die Inhalte – konzentrieren.
Eine Vorlage für einen solchen Semesterplan finden Sie hier (Download Word Datei).
Nutzen Sie die Chance des Digitalen
Viele Studierende sind sehr gefordert und verbringen viel Zeit jeden Tag sitzend am Computer in Videokonferenzen. Nutzen Sie bestehende Angebote und integrieren zum Beispiel Podcasts in Ihre Lerninhalte und schicken Sie Ihre Studierenden im Verlauf des Semesters einfach mal spazieren – mit einem themenspezifischen Podcast auf den Ohren. Eine kleine Auswahl von Podcasts zu akademischen Themen finden Sie hier.
Credits für diesen Artikel:
Autorin: Ellen Pflaum
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