Comic „Warum sind die so komisch?“

Visuelles Comic in Farbe über Herausforderungen im Studium.
Ein Transkript des Comics für Screen Reader befindet sich unter dem visuellen Comic.
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Transkript: das Comic in Textform

Warum sind die so komisch?

Es ist neun Uhr morgens und an der Hochschule geht soeben der Unterricht los. Professor Doktor Müller begrüßt die Studierenden in seinem Hörsaal:
„Guten Morgen! So, dann lassen Sie uns doch mal über die Aufgabe von letzter Woche sprechen.“

Am Smartboard erscheint eine Grafik, auf die der Professor deutet, während er in die Runde fragt, wer die Lösung vortragen kann.

Ein Student denkt verzweifelt: „Oh man, das habe ich völlig vergessen.“

Seine Sitznachbarin hingegen ist sich etwas sicherer. „War gar nicht so einfach, aber zusammen mit der vorherigen Vorlesung und dem Text war es doch zu schaffen.“

Die Tür des Vorlesungssaal geht auf. Eine gemischte Gruppe an Studierenden tritt ein, deutlich zu spät. Etwas erbost nimmt Herr Müller sie zur Kenntnis.
„Schön, dass Sie auch noch kommen! Ausgeschlafen?“, fragt er sarkastisch.
Einige fühlen sich sichtbar unwohl.

Der Professor wendet sich wieder dem restlichen Hörsaal zu. Sein Geduldsfaden ist deutlich kürzer geworden:
„So, dann lassen Sie uns doch endlich mal über die Aufgabe sprechen. Wer möchte die Lösung vortragen?“

Auf den Bänken des Saals sitzen viele unterschiedliche Studierende in allen möglichen Gefühlslagen. Manche sehen betrübt aus, andere übermüdet, viele sind verunsichert. Nur sehr wenige wirken selbstbewusst.

Was Herr Müller nicht weiß, ist, wie viel den Studierenden im Moment durch den Kopf geht.

„Ich habe mir dieses Semester einfach zu viel vorgenommen.“, bereut ein Student besorgt.

Sein Sitznachbar sieht sehr leidend drein: „Durch meine Migräne habe ich letzte Woche überhaupt nichts hinbekommen!“

Die Arme verschränkt und den Kopf hängen lassend, verzweifelt die Nächste: „Ich weiß gar nicht, ob ich das Studium überhaupt packe.“

Reue zeigt sich im Gesicht eines weiteren Studierenden: „Die letzten fünf Biere hätte ich gestern weglassen sollen…“

Seine Sitznachbarin seufz, „Ich bin froh, wenn ich es schaffe, morgens aus dem Bett zu kommen.“

Eine andere Kommilitonin ist sichtlich gestresst. Der Schweiß steht ihr auf der Stirn und angespannt denkt sie sich „Ich war noch im Ruheraum, um meine Panikattacke in den Griff zu kriegen.“

Weiter vorne sitzt eine Studentin, die immer noch Notizen auf ihren Block schreibt: „Mit meiner Legasthenie brauche ich immer so lange zum Lesen.“

In der gleichen Reihe fallen einem weiteren Kommilitonen fast die Augen zu. Er ist müde wegen der letzten Doppelschicht, die er auf seiner Arbeit hatte.

„Meine Tochter war krank.“ denkt sich der nächste und sagt zu sich: „Gab Wichtigeres zu tun.“

Eine weitere Person hat den Kopf auf die Hände gestützt und stellt in Gedanken fest, „Ich bin froh, wenn ich dieses langweilige Seminar hinter mir habe.“

Nur in der ersten Reihe sitzt eine Studentin, die sich meldet. Sie hat ein Lächeln auf den Lippen und wirkt sehr selbstsicher.
Der Professor entdeckt sie in der Masse an unglücklichen Gesichtern und ruft sie auf.

Die Zeit vergeht und am Ende der Vorlesungsstunde ist die Stimmung im Saal sehr betrübt.

„Man, ich bin total gestresst.“, denkt sich der eine.

„Nächste Woche bespreche ich das mal in der Therapie.“, beschließt die andere.

„Was ist bloß mit mir los? Wo könnte ich mir Unterstützung holen?“, fragt sich die nächste.

„Ich muss mich unbedingt um eine Betreuung kümmern.“, grübelt der Student mit Tochter.

Sein Kommilitone, mit der Doppelschicht, hatte indes schon seit längerem nicht mehr die Augen geöffnet: „Ich glaube, ich schlafe gleich ein.“

Die Studentin mit Legasthenie, überlegt sich: „Ich muss mich unbedingt erkundigen, ob es einen Nachteilsausgleich in der Klausur gibt.“

Nur wenige Studierende haben noch gute Laune:
„Zum Glück konnte ich das nacharbeiten. War alles richtig!“, lächelt eine Person beruhigt.

„Immerhin war ich wieder gut vorbereitet.“, sagt sich die Nächste.

„Achten Sie also stets darauf, alle diese Faktoren zu berücksichtigen.“, tönt es vom Pult.
Der Professor ist in den letzten Zügen seiner Vorlesung:
„Das war’s für heute. Lesen Sie bis nächste Woche bitte die Seiten Dreiundzwanzig bis Achtunddreißig. Auf Wiedersehen“

Auf dem Heimweg reflektiert er seine heutige Unterrichtsstunde: „In meinem Seminar sind echt komische Typen. Keine Ahnung, was mit denen los ist.“

Als er sich später zu Hause mit einem Kaffee an seinen Rechner setzt, warten schon einige E-Mails in seinem Hochschul-Postfach.

„Hallo Professor Doktor Müller, ich glaube, ich habe mir zu viel vorgenommen und überlege, mich von der Veranstaltung wieder abzumelden. Mir wächst das alles über den Kopf!“, heißt es in der ersten Mail eines Studenten.

Die nächste E-Mail ist auch von einer Studentin: „Guten Tag Herr Müller, ich weiß nicht, ob ich regelmäßig an Ihrer Lehrveranstaltung teilnehmen kann. Ich habe gerade wieder mit Depressionen zu kämpfen.“

Herr Müller liest die Nachrichten mit einem ernsten Gesicht durch.

Er entdeckt noch eine weitere Mail:
„Lieber Herr Müller, ich habe immer wieder solche Schwierigkeiten mit den langen Texten. Ist es möglich, wegen meiner Legasthenie einen Nachteilsausgleich in der Klausur zu bekommen?“

Als er sein Postfach durchgearbeitet hat, bleibt Herr Müller an seinem Schreibtisch sitzen und reflektiert: „Einige von den Studierenden haben anscheinend echt Probleme.“

Er ist ein wenig überfordert mit der Situation und der Flut an E-Mails.
„Wie reagiere ich denn jetzt am besten?“, grübelt er. „Soll ich die Studierenden darauf ansprechen? Welche Unterstützung innerhalb und außerhalb der Hochschule gibt es?“

Letztendlich fasst er folgenden Beschluss: „Ich muss mich unbedingt mal informieren!“

Auf dem Bildschirm seines Rechners erscheinen folgende hilfreichen Website-Links:

blogs.hoou.de/psychestudium

www.haw-hamburg.de/beratung

www.haw-hamburg.de/inklusion/nuetzliche-tipps/

Ende.

Konzeption von HOOU@HAW.
Story von Till Penzek.
Illustrationen von Annika Heller.
Transkript für Screenreader von Lena Dirscherl.
Creative Commons Lizenz CC BY-SA 4.0.


Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 26.04.2021