VERÄNDERN: Arten von Geschlechterpolitik

Drei Arten von Geschlechterpolitik

Die Forscherinnen Sue Ellen M. Charlton, Jana Everett und Kathleen Staudt haben drei geschlechterbezogene Arten von Politik unterschieden:

Diese Formen von geschlechterbezogener Politik haben direkt Frauen zur Zielgruppe. Zu diesen Politikformen zählen beispielsweise Frauenfördermaßnahmen, Mutterschutzgesetze und -maßnahmen, Gesetze zur Regelung von Prostitution oder Abtreibungsgesetzgebungen.

Diese Formen von Geschlechterpolitik regeln das Verhältnis der Geschlecht zueinander. Beispiele hierfür sind das Ehe- oder Familienrecht.

Es gibt Politiken, die erst einmal nichts mit Geschlecht zu tun zu haben scheinen. Dennoch beeinflussen sie die Geschlechterverhältnisse. Beispiele dafür sind die Außen- und Sicherheitspolitik.

Starke und schwache Varianten von Geschlechterpolitik

Den Forscherinnen zufolge, gibt es eine schwache und eine starke Variante von Geschlechterpolitik.

Varianten von Geschlechterpolitik

Die schwache Variante von Geschlechterpolitik, geht davon aus, dass nur solche Politiken Geschlechterverhältnisse regulieren, die diese bewusst verändern wollen oder bewusst geschlechtsspezifisch gestaltet sind.

Die starke Variante fasst unter Geschlechterpolitik alle Politiken, die intendiert oder nicht-identiert vergeschlechtlicht (gendered) sind. Das heißt, alle Politiken, die sich auf Geschlechterverhältnisse auswirken – also alle drei oben genannten Arten von Politik. Ein solches Verständnis von Geschlechterpolitik liegt auch der europäischen Gleichstellungspolitik zugrunde und spiegelt sich in der Strategie des Gender Mainstreaming.

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  • Birgit Sauer (2001): Demokratie als Politikfeld: Demokratisierung als Projekt, In: diess.: Die Asche des Souveräns.