Glossar

In der OER verwendete Begriffe und Abkürzungen

In unserer Open Educational Ressource verwenden wir Begriffe und Abkürzungen, die nicht immer allen bekannt sind. Hier werden sie kurz erklärt.

Darunter finden sich vor allem Selbstdefinitionen und Selbstbeschreibungen marginalisierter Gruppen, die diese gegenüber Fremdzuschreibungen bevorzugen. Sie helfen die sich ausdifferenzierende, sexuelle und geschlechtlichen Vielfalt begrifflich zu fassen.

cis (z.B. im Wort cis-Geschlechtlich) beschreibt das Pendant zu trans*. Das Adjektiv beschreibt die Erfahrung von Menschen, die sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht meistens bis immer identifizieren können. Bestimmte Erfahrungen, die trans* Personen im Laufe ihres Lebens machen bleiben cis Personen oft erspart.

So haben cis-Frauen und cis-Männer bestimmte Privilegien, die trans* oder inter* oder nicht-binären Personen häufig nicht haben, wie z.B. die Möglichkeit sich ein Leben lang beim Gang zur Toilette zuordnen und wiederfinden zu können und auf der Toilette selbst, aufgrund ihrer Erscheinung dort, keine Diskriminierung oder Gewalt zu erleben.

Quelle: quix Kollektiv

inter* umschreibt die gelebte Erfahrung mit einem Körper geboren zu sein, der den normativen Vorstellungen von männlich/Mann und weiblich/Frau nicht entspricht. Dies führt noch heute zu Diskriminierungen und Menschenrechts­verletzungen, wie z.B. uneingewilligte geschlechtsverändernde Eingriffe.

Die körperlichen Realitäten von Menschen mit angeborenen Variationen der Geschlechtsmerkmale sind so vielfältig, dass sie nicht einfach in eine dritte Kategorie subsumiert werden können. inter* ist somit nicht einfach ein drittes Geschlecht, wie es die aktuelle Gesetzgebung suggeriert.

Inter*Menschen können, wie alle Menschen, eine männliche, weibliche, trans* oder nicht-binäre Identität haben.
Inter*Menschen bezeichnen ihre Geschlechtsidentität manchmal auch als inter*, Herm, Zwitter oder Zwischengeschlecht.

Quelle: Organisation Intersex International Germany (OII Germany)

Das Akronym LSBTI*Q steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter, queer). Im Englischen ist die Abkürzung LGBTIQ (lesbian, gay, bi, trans, inter, queer) geläufig.

Mit dem Sternchen am Ende des Akronyms soll darauf hingewiesen werden, dass es noch weitere sexuelle und geschlechtliche Identitäten gibt. Das Akronym wird bisweilen um weitere Buchstaben ergänzt, zum Beispiel LSBTIQA*. Das A steht in diesem Fall für “asexuell”.

Bei den einzelnen Bestandteilen von LSBTI*Q handelt es sich um Selbstbezeichnungen, die margianlisierte Menschen wählen, um ihre Geschlechtsidentität oder ihr Begehren auszurücken.

trans* (z.B. im Wort trans*-Geschlechtlich) beschreibt das Pendant zu cis. Das Adjektiv beschreibt die Erfahrung von Menschen, die sich nicht oder kaum/wenig mit dem Geschlecht identifizieren, welches ihnen bei der Geburt (zwangs-)zugewiesen wurde.

trans* ist ein Über- und Sammelbegriff für viele verschiedene Identitätsbeschreibungen. trans* steht auch als Abkürzung für u.a. trans* gender oder trans* geschlechtlich. Menschen können sich als trans* selbstbezeichnen.

Als queer bezeichnen sich Menschen, deren sexuelle Orientierung und/oder deren Geschlecht nicht in die vorherrschende Normen von Geschlecht und Sexualität passt.

Die Bezeichnung ‘queer’ kommt aus den USA und war dort zunächst ein Schimpfwort um u.a. trans*, inter*, schwule und lesbische Personen gewaltvoll abzuwerten. Besonders von dieser Herabwürdigung und Ausgrenzung betroffen waren u.a. trans*, inter*, schwule und lesbische Personen der Schwarzen queer-Community und der queer-Community of Color. Diese Communities haben in einem politischen Kampf begonnen sich den Begriff positiv anzueignen, indem sie sich selbst als ‘queer’ bezeichneten. So wurde queer zuerst zu einem neuangeeigneten Begriff, schließlich zu einer politischen Bewegung und ist erst später in sozialwissenschaftlichen Theorien und akademischen Diskursen aufgetaucht.

Links zu weiteren Begriffen und Selbstbezeichnungen

Es gibt online eine Reihe sehr guter Glossare zum Themenkomplex Gender. Hier kannst du weitere Begriffe und Selbstbezeichungen kennenlernen.

Gender Glossar

Das Gender Glossar ist ein transdisziplinäres Online-Nachschlagewerk, das wissenschaftliche Beiträge zu Begriffen, Themen, Personen und Institutionen aus dem Bereich der Gender Studies beinhaltet. Die Beiträge entsprechen den Standards wissenschaftlicher Veröffentlichungen und stehen kostenfrei zur Verfügung.

Glossar zu Geschlechtsidentitäten

Dieses Glossar vom "quix-Kollektiv für kritische Bildungsarbeit" stellt dir eine Reihe von Geschlechtsidentitäten und Selbstbezeichnungen vor. quix ist ein Kollektiv von unterschiedlichen Menschen, die als Trainer_innen in der machtkritischen Bildungsarbeit tätig sind.

Broschüre zu trans* für Journalist*innen

Diese Broschüre von TransInterQueer e.V. möchte Journalist*innen befähigen, kompetent über Trans*Menschen und Trans*Themen zu berichten. TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt.

Menschen respektvoll begegnen - Ein Glossar zu Selbstbezeichnungen

Diese Broschüre der HAW Hamburg und ergänzende Webseite mit erweiterten/ausführlichen Version des Glossars zu Selbstbezeichnungen. Außerdem findest Du hier Literaturverweise und eine weiterführende Linkliste.

LGBTIQ-Lexikon der Bundeszentrale für politische Bildung

Glossarartiges Nachschlagewerk, das als Orientierungsstütze im "Buchstabensalat" der nicht-heterosexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten jenseits der Zweigeschlechtlichkeit dienen soll. Die vorgestellten Begriffen und Konzepten sind von den Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, trans*- und inter*-Bewegungen sowie Autor*innen der queer Theorie eingeführt worden. Die Definitionen im Glossar werden explizit als Momentaufnahme verstanden.

Broschüre zu inter* und trans* an der Hochschule

Die Broschüre "inter* und trans* an der Hochschule Informationen zum kompetenten Umgang mit inter*- und Trans*studierenden für Entscheidungsträger*innen an Hochschulen" wurde von der Arbeitgemeineschaft trans*emanzipatorische Hoschulpolitik zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (digit e.V.) herausgegeben.