Klassismus ist eine unterschiedliche Behandlung und Diskriminierung von Menschen, die auf der (angenommenen) sozio-ökonomischen Herkunft oder Klassenposition in der Gesellschaft beruht. Menschen, Tätigkeiten oder Lebensweisen wird dabei Wert/ Unwert oder Fähigkeit/ Unfähigkeit zugeschrieben. Gesellschaftlich entsteht so eine Hierarchie entlang der Kriterien: Erfolg, Status und Bildung. Ein Teil der Bevölkerung wird aufgrund der sozioökonomischen Position diskriminiert. Ein anderer Teil (der sozial und ökonomisch dominante Teil) der Bevölkerung wird hingegen privilegiert (bevorteilt) und kann so machtvollere Positionen besetzen.
Dabei geht es nicht nur um die ökonomische Stellung von Menschen, sondern auch um Auf- und Abwertung auf kultureller, politischer, institutioneller und individueller Ebene.
Wie andere Diskriminierungsformen ist Klassismus allgegenwärtig und wirkt sich auf unser Leben in den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Arbeit, Ansehen oder Bildung aus. Klassismus ist oft verschränkt mit anderen Diskriminierungsformen, wie Rassismus, Sexismus oder Ableismus. So wurde auch der englische Begriff „Classism“ im US-amerikanischen Kontext maßgeblich durch die Erfahrungen von Communities (Gemeinschaften) geprägt, die mehrfachdiskriminiert werden. So etwa durch Schwarze lesbische Frauen in der Frauenbewegung. Der Begriff „Klassismus“ ermöglicht das Benennen und Sichtbarmachen einer Diskriminierungsstruktur und Diskriminierungserfahrung.
Quelle zum Begriff Classism.