01. Wissenschaft und Forschung

Wissenschaft und Forschung

Wenn man es auf seine einfachsten Bestandteile reduziert, dann ist wissenschaftliches Arbeiten nichts anderes als Forschung. Dabei ist Forschung keineswegs dem Berufsstand Forscher*in oder Wissenschaftler*in vorbehalten, sondern wird von jedem von uns jeden Tag betrieben. Forschung, in diesem ganz einfachen Sinne, beschreibt die Tätigkeiten, die notwendig sind um ein Problem zu lösen.

Ein paar Beispiele verdeutlichen, warum wir alle ‚forschen‘.

Beispiel 1

Problem

Endlich eine eigene Bude, Freiraum. Aber da gibt es ein Problem, denn dein alter Fernseher, den du bei deinen Eltern abgestaubt hast, der ist noch Röhre und total kaputt. Du brauchst also einen neuen Fernseher, LCD oder Plasma, mindestens 40 Zoll. Aber du hast nicht viel Kohle. Dein Budget liegt gerade einmal bei 300 Euro. Was tust du?

Forschung

Du suchst im Internet nach Fernsehern, vergleichst die Leistung der Geräte, die unter deinem Budget liegen und machst vielleicht eine Liste, welcher Fernseher welche Leistungen hat und was er kostet. Du entscheidest dich für ein oder zwei Varianten und musst nun nur noch das beste Angebot finden. Wieder suchst du im Netz nach den Preisen der jeweiligen Anbieter, findest den günstigsten, der auch noch kostenfrei liefert, und bestellst das Gerät.


Beispiel 2

Problem

Du bist mit Freunden im Kino und ihr seht einen Film über Roboter. Nach dem Film entbrennt eine heiße Diskussion darüber, woher das Wort „Roboter“ wohl stammt und ob die Handlung des Films eigentlich plausibel ist. Keiner von euch hat aber eine richtig gute Antwort parat. Wo findest du eine?

Forschung

Früher wärest du wohl in die Bibliothek gegangen und hättest in einem etymologischen Lexikon den Begriff „Roboter“ gesucht oder Technikzeitschriften zum Thema gelesen. Mit einem Smartphone in der Tasche ersparst du dir diesen Weg und suchst den Begriff einfach auf Google und klickst dich durch die Ergebnisse auf der Suche nach nützlichen Informationen. Wenn du deine Freunde beeindrucken willst, hältst du dann einen spontanen Vortrag über das, was du gerade rausgefunden hast. Oder auch nicht.


Beispiel 3

Problem

Du bist neu in der Stadt und auf einer OE-Veranstaltung lernst Du jemanden kennen, der dir die Stadt zeigen will und dir für den Semesteranfang mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Laufe der Zeit lernst du die Person besser kennen. Sie erzählt dir von ihrer Gluten-Intoleranz und den dazugehörigen gesundheitlichen Aspekten. Als du dich nach ein paar Wochen mit einem Essen für die Hilfe revanchieren möchtest, fällt dir das Gluten wieder ein. Bei der Planung des Essens weißt du aber nicht, was du kochen darfst und was nicht. Was tust du?

Forschung

Wiederum hilft Google, denn du kannst ja ganz einfach den Begriff suchen und dich informieren, was Gluten ist. Dabei erfährst du in welchen Lebensmitteln es enthalten ist und kannst sogar nach tollen Rezepten recherchieren, die du am Abend kochen möchtest. Vielleicht machst du dir ein paar Notizen in dein eigenes Kochbuch, damit es beim nächsten Mal leichter ist, ein Rezept zu finden.


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02. Bausteine des wiss. Arbeitens

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Lektion 1: Einführung