Sexismus

Kurztipps

Begriffsklärung

Gender ist ein englischer Begriff, der das soziale Geschlecht (Aussehen, Kleidung, Stimmlage, …) bezeichnet. Das biologischen Geschlecht (engl. Sex) bezieht sich hingegen auf Hormone, Chromosomen etc.. Die Unterscheidung zwischen Sex und Gender war für Feminist:innen wichtig, um deutlich zu machen, dass das biologische Geschlecht nicht automatisch bestimmte Verhaltensweisen oder Kleidung zur Folge hat (s. Webseite „Was ist Gender?“)

Sexismus ist die ungleiche Behandlung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts.

Der Begriff bezeichnet die gesellschaftliche Vorstellung, dass es nur zwei, gegensätzliche Geschlechter (Mann und Frau) gäbe.

Die Abkürzung LSBTIQ* (Englisch: LGBTIQ*) steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* Personen, inter* Menschen und queere PersonenDas Sternchen am Ende der Aufzählung verweist darauf, dass es noch viel mehr Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen gibt.

Das Sternchen innerhalb eines Wortes oder am Ende eines Wortes verweist darauf, dass es viele Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen gibt und macht diese sichtbar. Zum Beispiel bei LSBTIQ* oder Künstler*innen. Wir können auch Künstler:innen schreiben. Der Doppelpunkt hat die gleiche Funktion wie das Sternchen. Er lässt sich im Gegensatz zum Sternchen jedoch auch vom Screenreader (die Vorlesefunktion vom Computer) als Lücke vorlesen. Das Sternchen hingegen wird als „Sternchen“ gelesen. Wir haben uns auf der Website entschieden am Ende eines Wortes das Sternchen zu nutzen. Innerhalb eines Wortes benutzen wir den Doppelpunkt, um barrierearm alle Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen einzubeziehen. 

Theoretisches Konzept, das kritisiert, dass wir in unserer Gesellschaft Menschen meist in zwei Geschlechter einteilen (Norm der Zweigeschlechtlichkeit) und davon ausgehen, dass sich Männer und Frauen gegenseitig natürlicherweise begehren (Norm der Heterosexualität).

Eine Frau, die ihre Hände an den Wangen hält und ihr Gesicht herunterzieht. Gleichzeitig streckt sie die Zunge raus und wirkt als wenn sie eine Grimasse schneidet oder ihr Gesicht extra verzerrt, um sich dem Schönheitsideal von Frauen zu entziehen.
Photo by Gemma Chua-Tran on Unsplash

Sexismus umfasst:

(z.B. sexistische Beleidigungen und Übergriffe oder Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen)

Im Jahr 2017 wurde der Hashtag MeToo der US-amerikanischen Aktivistin Tarana Burke im Zuge des Weinstein-Skandals berühmt. Vor allem Frauen in der Filmindustrie machten hier auf den Alltagssexismus in Form von sexueller Belästigung, Übergriffen oder Vergewaltigungen aufmerksam.

 

(z.B. Frauen sind per se fürsorglich oder Männer sind nicht emotional)

In körperlicher Hinsicht unterliegen männliche und weibliche Figuren häufig bestimmten westlichen Körper- und Schönheitsidealen. Außerdem wird davon ausgegangen, dass Männer und Frauen gegensätzliche Geschlechter seien. Dies spiegelt sich im Film dann beispielsweise in Kostüm oder Maske wieder. Hier werden oftmals stereotype Körperbilder aufgerufen und verstärkt: Männer tragen praktische oder professionelle (Arbeits-)Kleidung, Frauen werden durch körperbetonte Kostüme und Make-up sexualisiert.

Soziale Rollen werden häufig auch mit bestimmten Klischees über die geistigen Eigenschaften in Verbindung gebracht, die ebenfalls stark geschlechtsspezifisch konnotiert sind bzw. bei Frauen und Männern unterschiedliche bewertet werden. So gilt eine intelligent handelnde Frau häufig als hart, intrigant und berechnend. Ein emotionaler Mann gilt hingegen als weich, untauglich und ‚unmännlich‘. 
Abweichungen von geschlechtsspezifischen Eigenschaften werden als unnormal und seltsam dargestellt.

 

(z.B. EhegattensplittingGender Pay Gap)

Sexismus spiegelt sich auch in der Medienproduktion wieder. Während Frauen mit 81 Prozent im weniger prestigeträchtigen Bereich „Kostüm“ die Mehrheit darstellen, sind Kamerafrauen mit 10 Prozent und Regisseurinnen mit 21 Prozent noch eine Seltenheit (Pro Quote Film). Im Kinderfernsehen gibt es kaum weibliche Role Models und moderiert werden Talkshows hauptsächlich von Männern (Video MaLisa) – wenngleich die Prominenz von Anne Will manche darüber hinwegtäuschen mag.

Geschlechtervielfalt in den Medien umfasst:

Downloads

Wie kann ich respektvoll mit
Namen und
Pronomen umgehen?

Oft gibt es Unsicherheiten im Umgang mit Namen und Pronomen. In den Tipps findest du Hinweise zum Umgang mit Namen und Pronomen. Die Akademie der bildenden Künste Wien hat Tipps in einer Broschüre aufgeführt. Auch die HAW hat eine Broschüre zu dem Thema herausgegeben.

Teste
einen Film!

Der Bechdel-Test erfasst, wie häufig und auf welche Art und Weise Frauen in Filmen dargestellt werden. 
Der Vito-Russo-Test erfasst, wie häufig und auf welche Art und Weise lesbische, schwule, bisexuelle, inter- und transgeschlechtliche oder queere Menschen (LGBTQI:) in Filmen dargestellt werden. Teste einen Film!

Wie kann ich Geschlechter-
vielfalt in
Erzählungen
deutlich machen?

Die Checkliste bietet dir die Möglichkeit für respektvolle und diversitätsbewusste Erzählungen in Bezug auf Gender. Du kannst sie hier herunterladen!

Sichtbarkeit von Geschlechtervielfalt:
Gender-Stern oder Gender-Doppelpunkt:
Wie gender ich barrierearm?

Der Gender-Stern wie auch der Gender-Doppelpunkt wird zwischen das generische Maskulinum und das generische Femininum gesetzt, um Geschlechtsidentitäten jenseits des zweigeschlechtlichen Geschlechtermodells (Mann und Frau) sichtbar zu machen (Beispiel: Forscher*innen oder Forscher:innen). 

Bisweilen wird darauf verwiesen, dass der Gender-Stern nicht barrierefrei sei. Als Alternative wird die Verwendung des Gender-Doppelpunkts vorgeschlagen

Zunächst wirkt der Doppelpunkt barriereärmer, da er von vielen der Sprachausgabeprogramme für sehbeeinträchtige und blinde Menschen als kurze Pause gelesen wird. Der Gender-Stern wird hingegen häufiger als Stern vorgelesen. Das klingt dann zunächst sperriger. 

Welche Variante jedoch barriereärmer ist, hängt von der Einstellung ab, die eine Person für ihr Sprachausgabeprogramm gewählt hat. Diese sind anpassbar. Wichtig ist es, eine einheitliche Regelung zu finden. So können sehbeeinträchtige und blinde Personen ihre Sprachausgabeprogramme entsprechend einstellen. 

Im Folgenden findest du ein Argumentationspapier mit den Vor-und Nachteilen beider Varianten des Genderns, damit du dich für eine Variante entscheiden kannst.